BaMiKo legt los!

Endlich war es soweit: Unser BaMiKo (Bakterien Mikrobiologie & Kochen) Projekt hat die Planungsphase hinter sich gelassen und ist mit den Schüler:innen gestartet. Am ersten Montag fand das Kennenlernen statt.

 

In den ersten Stunden erhielten die Schüler:innen gemeinsam eine Einführung in die faszinierende Welt des Darms. Wir begannen damit, die Frage zu klären, was Wissenschaft überhaupt bedeutet. Nach einem kurzen Moment des Zögerns trauten sich die Schüler:innen und lieferten Antworten. Bei der zweiten Frage, was Mikroben sind, konnten die Schüler:innen bereits einige Mikroben nennen, mit denen sie vertraut waren; von Milchsäurebakterien bis hin zu Hefe und Corona. Anschließend sprachen wir gemeinsam über Ballaststoffe: Wo sie zu finden sind, warum sie wichtig sind, welche Funktion sie im Darm haben und wie wenige Menschen täglich ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen. Es ist Zeit für Veränderung!

 

Mit der Hälfte der Klasse setzten wir das Gespräch fort und diskutierten über unser Essverhalten. Wir überlegten, warum wir essen (Leben, Wachsen, Emotionen, Traditionen), aber auch was unseren Geschmack beeinflussen kann, wie zum Beispiel unsere Stimmung, Gesundheit, Genetik und das Darmmikrobiom. Dies war recht überraschend, und basierend auf diesem Thema sprachen wir dann über die Darm-Hirn-Achse. Bakterien können direkt mit unserem Gehirn kommunizieren, aber auch Ballaststoffe können diese Kommunikation beeinflussen.

 

Zu Beginn baten wir die Schüler:innen, ein Ernährungstagebuch zu führen. Ziel war es, dass sie sich bewusster darüber werden, was sie essen, und wir Einblick in ihre Essgewohnheiten und -vorlieben bekommen. Bei der Frage, ob sie glauben, ausreichend Ballaststoffe zu essen, war allen klar, dass sie das (noch) nicht schaffen, aber wenn bereits ein Drittel kein Frühstück isst, verpassen sie auch gleich die Gelegenheit, Ballaststoffe aufzunehmen.

 

Am nächsten Mittwoch trafen wir uns erneut, diesmal zum Kochen! Die Dozenten bereiten jeden Mittwoch ein Menü mit neuen Techniken und Rezepten vor, die die Schüler:innen erlernen werden. Für jede Mahlzeit wurde eine kleine Gruppe gebildet, und am Ende wurde alles gemeinsam serviert und genossen. Ab jetzt gibt es eine zusätzliche Aufgabe, bei der die Schüler:innen versuchen müssen, ihren Gang mit Ballaststoffen zu ergänzen. Diesmal hatten wir zum Beispiel Nudeln mit Zucchini als Vorspeise, bei der neben den normalen Nudeln auch Vollkornnudeln und Zucchininudeln verwendet wurden. So konnten wir nicht nur den Geschmack vergleichen, sondern auch den Einfluss von Vollkorngetreide im Vergleich zu normalem Weizen kennenlernen und feststellen, dass Vollkorn mehr Flüssigkeit benötigt.

 

Als Wissenschaftlerin wäre ich nicht vollständig, wenn ich nicht auch ein kleines Experiment mitgebracht hätte. Heute haben wir Joghurt verkostet. Zuvor hatte ich ihn in drei verschiedenen Farben verteilt und die Schüler:innen gefragt, welche der drei Sorten am süßesten sei. Aber der Test hatte einen Haken: Alle drei waren gleich süß. Bevor ich ihre Antworten erbat, diskutierten wir zunächst darüber, welche Geschmacksrichtungen wir mit jeder Farbe assoziieren könnten. Bei Grün wurden Dinge wie Spinat, Gesundheit oder Apfel genannt, aber dennoch bewerteten die
meisten Grün als am süßesten. Erst als ich sie fragte, ob sie sich sicher seien, bemerkte einer von ihnen, dass es sicher einen Trick gab und alle gleich süß waren. So konnten wir gleich noch einmal über das Gehirn sprechen und wie wichtig es ist, dass wir auch mit unseren Augen kosten und unser Essen appetitlich aussehen muss, insbesondere bei „gesunden“ Lebensmitteln, die oft als weniger lecker bewertet werden.

 

Nachdem wir alle drei Gänge probiert hatten, waren sich die Schüler:innen eigentlich alle einig, dass die ballaststoffreichen Gerichte nicht besser oder schlechter waren als die normalen. Beim Dessert bemerkte man einen kleinen Unterschied in der Struktur, aber geschmacklich nicht. Das freute mich, und ich hoffe nur, dass sie nach dieser ersten erfolgreichen Erfahrung öfter ballaststoffreiches Essen wählen!

 

Nach der ersten Woche sind wir sehr zufrieden. Die Schüler:innen waren engagiert, hatten gute Ideen zum Kochen und sehen hoffentlich ballaststoffreiche Lebensmittel nun in einem positiveren Licht. Ich bin gespannt, wie es nächste Woche mit der zweiten Hälfte der Klasse in der Küche weitergeht und welche Rezepte wir am Ende für den Rezeptwettbewerb haben werden!

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