Wissenschaft zum Anbeißen – mein Pint of Science

Pint of Science 2025 – Mit Zucchini Brownies und Sauerkraut Muffins im Wissenschafts-Pub

Letzten Dienstag war’s soweit: Ich durfte beim österreichischen Science Slam in Innsbruck dabei sein im Franz’s Pub! Ein voller Raum, kalte Getränke, und ganz viel Wissenschaft. Klingt nach einem Traum? War’s auch.

 

Im Rahmen des BaMiKo-Projekts brauchten wir eine Öffentlichkeitsveranstaltung – und was wäre passender als ein Pint of Science-Abend? Ich hatte das große Glück, gleich zwei Vorträge halten zu dürfen. Einer davon ganz klassisch wissenschaftlich, der andere etwas verspielter. Und gemeinsam ergaben sie einen wunderbar runden Abend.

Ich habe die erste Hälfte mit einer Frage gestartet: Warum essen wir eigentlich? Dann haben wir kurz geschaut wie wir essen sollten und was tatsächlich auf unseren Tellern landet. 

 

Natürlich durfte dabei mein Lieblingsthema nicht fehlen: Ballaststoffe! 30 Gramm am Tag – das ist die Empfehlung. Eine einfache Zahl, oder? Ich habe die Frage ans Publikum weitergegeben. Viele wussten tatsächlich von dieser Empfehlung. Aber dann kam die Überraschung: Nur 15 % der Menschen erreichen das tatsächlich. Dann ging’s ans Eingemachte – oder besser: ans Weggelassene. Denn Ballaststoffmangel hat Folgen. Und zwar schon nach zwei Tagen. Zwei Tage ohne genug Futter für unsere Mikroben, und die Dinge im Darm beginnen sich zu verändern. Selbst wenn man danach wieder ordentlich Gemüse isst – bei Mäusen zumindest, schaffen es den Darm umgebung und die guten Bakterien oft nicht mehr ganz zurück auf ihre ursprünglichen Level.

 

Fazit: Es ist höchste Zeit, wieder mehr Ballaststoffe zu essen. Und genau das haben wir dann auch gemacht – in der Pause!

 

Ich hatte ein kleines Buffet mitgebracht: Paprika- und Karottensticks zur schnellen Versorgung, aber auch ein bisschen was für die Neugier – nämlich meine Zucchini-Brownies und Sauerkraut-Muffins. Aber – und das war der Clou – ich habe den Gästen nicht verraten, was drin ist.

 

In der zweiten Hälfte habe ich die Frage gestellt: Welche Ballaststoffquellen waren wohl in den Brownies und Muffins? Die Antworten? Quer durch die Gemüsekiste! Bohnen wurden genannt (nicht schlecht, viele Rezepte nehmen ja mittlerweile schwarze Bohnen für Brownies), auch Karotten und Apfel waren dabei. Bei den Brownies kam sogar jemand auf Zucchini – Respekt! Aber beim Muffin? Niemand kam auf Sauerkraut. Als ich es verraten habe, war das Erstaunen groß – und das kollektive „Was?!“ ging fast durch die Decke. Aber: Niemand hat’s gemerkt beim Essen, und das ist der Beweis, dass man Wissenschaft auch schmackhaft verpacken kann.

 

Nach dieser kleinen Raterunde ging’s weiter mit meinem zweiten Thema: Wissenschaftskommunikation. Ich habe darüber gesprochen, wie wir mit den meisten SciComm-Angeboten oft Menschen erreichen, die sich sowieso schon für Wissenschaft interessieren. Aber was ist mit all den anderen? Genau da setze ich an: Ich bringe wissenschaftliche Inhalte dorthin, wo sie niemand erwartet – aufs Essen. Denn: Essen müssen wir alle. Und wenn ich mit einem Brownie ein paar Mikrobiom-Fakten mitschicken kann, dann ist das doch ein doppelter Gewinn.

 

Ich habe vom BroccoLIED erzählt – ja, das Lied über Brokkoli und Ballaststoffe – und es am Ende sogar vorgespielt. Und natürlich habe ich auch die Schulworkshops vorgestellt, besonders das Format „Füttere deine Mikroben“, das bei Kindern unglaublich gut ankommt. Ich habe von meinem eigenen Sohn erzählt, wie begeistert er und seine Freunde bei dem Thema sind – und wie spielerisch sich dabei Wissen vermittelt. Es braucht nicht immer Arbeitsblätter. Manchmal reicht ein Muffin (mit Sauerkraut!) und eine gute Geschichte dazu. Abschließend habe ich dann noch ein bisschen was zum BaMiKo-Projekt selbst erzählt und zwei unserer Videos gezeigt. Das kam super an – viele wollten danach mehr wissen. Deshalb hatte ich auch BaMiKo-Rezeptkarten dabei, die sich die Leute mitnehmen konnten, um die Gerichte zu Hause auszuprobieren.

 

Und als kleines Dankeschön bekam ich sogar ein Goodie-Bag – mit einem Pint of Science T-Shirt und einem Pint of Science-Glas, das jetzt bei mir am Bureau einen Ehrenplatz hat.

 

Zwei Vorträge, eine Menge Lacher, viele neue Gespräche – und jede Menge Lust auf mehr Wissenschaft im Alltag. Ich bin dankbar, dass ich dabei sein durfte – und freue mich schon auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt: „Fütter deine Mikroben – und dein Wissen gleich mit!“

P.s. auf Instagram gibt es noch ein Reel über den Pint of Science mit kurze Einblicke wie es war

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